Aya und Karim rennen – Theatercollage zu Kinderrechten

Konzept und künstlerische Co-Leitung: Ulrike Düregger

Künstlerische Co-Leitung: Aaron Abu Toboul

Kooperation: Total Plural e.V., Kunst & Kultur, Hans-Fallada-Grundschule, Bildung, tandem btl, sozialräumlicher Partner

Gefördert vom Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V., Programm tanz + theater machen stark, im Rahmen der II. Förderphase von Kultur macht stark; 2020/21

Wann hatte ich das letzte Mal unsagbar große Angst? Sind alle Kinder auf der Welt glücklich? Gibt es das Recht auf Kaugummi-kauen und Faulenzen? 

Das Theaterprojekt basierte auf der Buchvorlage „Akim rennt“ der belgischen Autorin/ Illustratorin Claude K. Dubois, welches 2014 zahlreiche Preise erhielt. Die Hauptfigur ist Akim, der in einem Land lebt, in dem Krieg herrscht. Plötzlich fallen Bomben. Menschen fliehen. Im Chaos verliert Akim seine Eltern aus den Augen. Als die Soldaten immer näher rücken, muss auch er mit einem Menschenstrom seine Heimat verlassen und rennen. Jetzt ist er auf der Flucht. Ganz allein. Er wird von Militärmännern eingefangen, kommt aber wieder frei. Ganz am Ende, in einem Lager, das innige Wiedersehen mit seiner Mutter. 

Das Buch zeichnet sich durch sehr berührende Bilder über Krieg aus der Sicht eines Kindes aus. Wenig Text, die Illustrationen sind schemenhafte Schwarz-Weiß-Skizzen, kaum Farbe. Aber die wechselnden Gefühle von Akim sind sehr eindringlich und ansprechend gestaltet und haben immer etwas Hoffnungsvolles. Das Medium zeigt sogar tote Menschen. Aber durch die Unschärfe der Zeichnungen ist es für junge Leser*innen zugänglich. Es bleibt viel Raum für eigene Assoziationen, daher fanden wir die Lektüre als Vorlage für ein Theaterprojekt sehr geeignet. Sie sollte uns, einem erprobten Bündnis im Bereich Arts-In-Education, als Einstieg, dienen, mit Schüler*innen in angeregte Gespräche, später in eine phantasievolle Umsetzung zum Thema Kinderrechte zu kommen.

Am Ende entstand ein sehr eindrucksvoller Film mit einer 6. Klasse. Nicht wenige Schüler*innen hatten selbst Fluchterfahrung und konnten sich gut in Rollen wie Schleußer, Geflüchtete oder Grenzkontrolleure einfühlen.