Schöne neue Liebe

2018, Black Berlin Biennale

 in Kooperation mit Afrotak/cybernomads, Panda Theater

„Wer nicht liebt, mag sich selber nicht, mag auch andere nicht.“

Ein Ort ähnlich einem Wartesaal. Ein Mann und eine Frau, Schwarz versus Weiß. Beide setzen sich mit ihrer Liebesfähigkeit auseinander – und stehen vor der Herausforderung des jeweils unterschiedlichen kulturellen Backgrounds des anderen. Ist Liebe Gestus echter Grenzüberschreitung oder der Verlust der letzten Utopie des Menschen? Im Mikrokosmos mag wahr sein, dass keiner nach Herkunft, Hautfarbe oder Sprache fragt. Der Makrokosmos, die Gesellschaft, ist brutaler.

Ulrike Düregger war hier für die Stückentwicklung und kollektive Regie verantwortlich und verkörperte auch den weiblichen Part. Zusammen mit dem französischen Darsteller Charles-Henry Peler, der die männliche Rolle übernahm, wurden in einem interdisziplinären Ansatz Elemente des Sprechtheaters mit Choreografie und Live- Gesang zu einer site-specific Performance in deutscher und französischer Bühnensprache verdichtet. Musikalisch begleitet wurde die Produktion durch den Oud-Spieler Andrea Mozzato und beinhaltete auch Sound-Einspielungen von Interviews mit bi-kulturellen Paaren.

2011 wurde die Produktion eingeladen und beim Internationalen Theaterfestival in Algerien im Nationaltheater de Bejaia uraufgeführt. Im Anschluss gab es Aufführungen im Nationaltheater von Oran, organisiert durch das Goethe-Institut. Eine Wiederaufnahme der Produktion in Berlin fand 2012 und 2014 in der Berliner Ausländerbehörde und dem TAK, Theater im Aufbau Kreuzberg, statt. Das Team gastierte zusätzlich beim Festival de la Francophonie/ La Menagerie e.V. im ACUD Berlin und im Interkulturellen Zentrum Bielefeld, IZB/ Asta Bielefeld. Die Produktion erhielt Förderung durch das Goethe Institut Algier und das Österreichische Kulturforum Berlin.